Bundesfinaltage "Jugend debattiert" 2024
Vom 06.06. bis zum 08.06.2024 debattierten in Berlin bei den Bundesfinaltagen von "Jugend debattiert" die 32 Besten pro Altersgruppe um den Titel „bester Debattant“ beziehungsweise „beste Debattantin“ Deutschlands. Ich durfte hierbei Schleswig-Holstein in der Altersgruppe 1 vertreten.
Begonnen haben die Bundesfinaltage am Donnerstagabend damit, dass wir, also insgesamt 64 Landessiegerinnen und Landessieger, uns wiedergesehen haben. Kennengelernt hatte ich die anderen nämlich schon zwei Wochen zuvor auf dem Landessiegerseminar auf Burg Rothenfels in Bayern. Nach einem gemeinsamen Abendessen und einer Begrüßung folgte die Bekanntgabe unserer Positionen für die Debatten am nächsten Tag. Die Themen erfährt man bei Jugend debattiert immer schon zehn Tage vor dem Wettbewerb. Ob man für Pro oder für Contra argumentieren muss, weiß man aber erst kurz vor den Debatten. Nachdem wir diese Info bekommen hatten, startete jeder mit seiner individuellen Vorbereitung gemeinsam mit seinem Teampartner.
In der ersten Debatte am Freitagmorgen musste ich zum Thema "Sollen soziale Medien für Jugendliche unter 16 Jahren verboten werden?" die Pro-Position vertreten, und auch wenn ich nicht ganz zufrieden war, lief die Debatte ziemlich gut und hat vor allem Spaß gemacht, was mir persönlich beim Debattieren immer am wichtigsten ist.
Die zweite Debatte fand nach dem Mittagessen zur Streitfrage "Soll in Deutschland eine Tierwohlabgabe erhoben werden?" statt. Wir alle waren vor allem aufgrund der Komplexität dieses Themas vor dieser Debatte deutlich nervöser als vor der ersten. Trotz der zu merkenden größeren Schwierigkeiten hatten wir Freude an der Debatte, waren aber auch alle froh, als sie geschafft war.
Nach langem Warten wurden abends dann endlich die besten vier Debattanten bekanntgegeben, also diejenigen, die sich für das Finale am Samstag qualifiziert haben. Dass ich nicht dabei war, kam für mich nicht überraschend, weil die Konkurrenz wirklich extrem stark war und ich auch nicht unbedingt meine besten Debatten an dem Tag gemacht hatte. Trotzdem war bei der Siegerehrung eine unglaublich tolle Stimmung, weil sich bei "Jugend debattiert" immer jeder für jeden freut und es für alle mehr als genug Applaus gibt.
Nachdem ich den Freitagabend mit vielen der anderen Debattanten in Berlin verbracht hatte, ging es für uns am Samstagmorgen mit viel zu wenig Schlaf zu den Finaldebatten ins Kino Colosseum Berlin. Beide Finaldebatten wurden auf einem unglaublich hohen Niveau geführt und uns Zuschauern fiel es genauso wie der Jury sehr schwer, Platzierungen festzulegen. Zwischen und nach den Debatten gab es noch mehr Programm, wie Gesprächsrunden mit ehemaligen Teilnehmern und Teilnehmerinnen sowie eine Band.
Die Bundesfinaltage waren für mich persönlich das Highlight vieler unfassbar schöner Erlebnisse im letzten halben Jahr. Denn "Jugend debattiert" ist viel mehr als einfach nur diskutieren. Es ist das Eintauchen in völlig neue Themen, der Perspektivwechsel, wenn man auch mal gegen seine persönliche Meinung debattieren muss, es ist die Aufregung in der Debatte, weil man nie ganz genau weiß, welche Argumente der Gegner einbringen wird und man immer spontan auf alles reagieren können muss. Das alles ist es, was mir an "Jugend debattiert" so viel Freude macht. Vor allem machen es aber die Menschen aus, denn schon ab der ersten Wettbewerbsrunde lernt man neue Leute kennen. Je weiter man kommt und an je mehr Wettbewerbsrunden und später auch an den Siegerseminaren man teilnimmt, desto mehr nette und inspirierende Menschen trifft man. Ich nehme aus diesem Wettbewerbsjahr neben einigen neuen Freundschaften viele schöne Erinnerungen mit und kann die Teilnahme am Wettbewerb absolut empfehlen!
Smilla Egtved (10b)